Kirschenzug | Federzeichnung unvollendet | Friedrich Neubauer

Kirschenzug

Inventar Nummer: w0033
1948
Zeichnungen farbig


In der Nachkriegszeit war neben der Beschaffung von Wohnraum die Versorgung mit Essbarem überlebenswichtig. Deshalb fuhren die Stadtbewohner mit der Bahn oder gingen notfalls auch zu Fuß auf das Land außerhalb der zerstörten Stadt, um Nahrung zu erwerben. Diese Tätigkeit wurde damals als „hamstern“ bezeichnet. Das Geld hatte vor der Währungsreform im Jahr 1948 keinerlei Wert. Deshalb wurde getauscht, zum Beispiel Tafelsilber, Schmuck, oder sonstige Wertgegenstände gegen Nahrungsmittel. Die Federzeichnung zeigt eine Szene in einem dieser Hamsterzüge. Die Reisenden kehren mit Körben gefüllt mit Kirschen aus der Nähe des Städtchens Gräfenberg, Deutschlands größtem Kirschenanbaugebiet, zurück nach Nürnberg. Diese Zeichnung ist heute ein wichtiges Zeitzeugnis.